Abnehmen mit Wegovy, Ozempic, Mounjaro, Saxenda & Co.

Abnehmen mit Wegovy, Ozempic, Mounjaro, Saxenda & Co.

Das Problem

Übergewicht und Adipositas sind nicht nur Störungen des persönlichen Wohlbefindens. Es handelt sich, wie man heute weiß, vielmehr um ernsthafte Erkrankungen, die neben den
negativen Folgen für die psychische Gesundheit auch ein deutlich erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herzerkrankungen, verschiedene Krebsarten, außerdem eine reduzierte Lebenszeit mit sich bringen.

Welche neuen medikamentösen Möglichkeiten gibt es?

Übergewicht und Adipositas sind nicht nur Störungen des persönlichen Wohlbefindens. Es handelt sich, wie man heute weiß, vielmehr um ernsthafte Erkrankungen, die neben den
negativen Folgen für die psychische Gesundheit auch ein deutlich erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herzerkrankungen, verschiedene Krebsarten, außerdem eine reduzierte Lebenszeit mit sich bringen.

Aktuell findet sich, auch in den Massenmedien, ein großer Hype um neu zugelassene Medikamente, die eine Gewichtsreduktion von etwa 15% des Körpergewichts versprechen.
Bei diesen Medikamenten, Wegovy© und Ozempic©, die beide den Wirkstoff Semaglutid enthalten, handelt es sich um Medikamente, die einem körpereigenen Hormon entsprechen,
jedoch weniger schnell abgebaut werden. Im Gehirn wird hierdurch Sättigungsgefühl vermittelt. Während Ozempic© nur für die Behandlung des Diabetes mellitus zugelassen ist, zielt das höher dosierte Wegovy© auf die Gewichtsreduktion. Überdosiert kann auch Ozempic© zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden.

Es handelt sich dann um einen sog. „Off-label use“. In den Studien zu beiden Medikamenten zeigt sich, dass bei geeigneter Dosierung tatsächlich ein Gewichtsverlust von ca. 15% des Körpergewichts erreicht werden kann. Hierfür wird eine Behandlungszeit von etwa einem Jahr benötigt, in dem der Wirkstoff einmal pro Woche unter die Haut gespritzt werden muss. Nach dieser Zeit ergibt sich in der Regel kein weiterer Gewichtsverlust, es kommt zu einem sogenannten Plateau.

Ein weiteres Medikament, das sogar einen Gewichtsverlust von bis zu 25% verspricht, ist der Wirkstoff Tirzepatid, der unter dem Namen Mounjaro© für die Behandlung des Diabetes mellitus Typ II und für die Gewichtsreduktion noch nicht zugelassen ist. Wirkprinzip ist das gleiche wie bei Semaglutid, es werden jedoch nicht nur ein, sondern gleich zwei körpereigene Hormone simuliert was den Gewichtsverlust offenbar effektiver gestaltet. Der Wirkstoff Liraglutid, als Saxenda© im Handel, verfolgt das gleiche Wirkprinzip wie die oben genannten, zeigt aber deutlich weniger effektive Ergebnisse.

‍Ist das nun die Antwort auf Gewichtsprobleme?

Prof. Dr. Dr. Matthias Tschöp, Neuroendokrinologe am Münchener Helmholtzzentrum:
„Das ist kein Heilmittel, diese Patienten sind sozusagen im Gehirn noch adipös, nur das Körpergewicht ist eingestellt.“

Wenn die Medikamente abgesetzt werden, nehmen die Patienten unmittelbar wieder zu. Es
handelt sich hierbei also um eine lebenslang notwendige Behandlung.

Prof. Dr. med. Joachim Spranger, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt
Endokrinologie und Stoffwechsel an der Berliner Charité:
„Wenn man sich vorstellt, dass ein adipöser 30-jähriger Patient dieses Medikament für die
nächsten 40 Jahre spritzt, dann haben wir natürlich unzureichende Erfahrungen, was alles
kommen kann.“

Alle oben genannten Wirkstoffe haben ein vergleichbares Spektrum an unerwünschten
Wirkungen.

‍Welche Nebenwirkungen gibt es?

Sehr häufig (> 10%) treten folgende unerwünschte Wirkungen auf: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Verstopfung und Kopfschmerzen.

Häufig (> 1%) finden sich: Gallensteinbildung, Schwindel, Haarausfall, Magenschleimhautentzündung, Sodbrennen und Flatulenz.

Selten (0,1 – 1%) sind erhöhte Herzfrequenz, orthostatische Dysregulation (plötzlicher Blutdruckabfall bei Lageänderung) und akute Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) zu beobachten. Die akute Pankreatitis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung und muss in der Regel intensivmedizinisch behandelt werden.

Sehr selten (0,01 – 0,1%) treten anaphylaktische Reaktionen und Angioödeme auf.

Bemerkenswert ist weiterhin, dass im Tierversuch an Ratten für Semaglutid eine erhöhte Rate an Schilddrüsen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs beobachtet wurde.
Eine Zulassung ist dennoch erfolgt, da dieser Effekt in Studien an Patienten bisher nicht
beobachtet werden konnte. Allerdings beträgt der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum der bisher vorliegenden Studien auch nur 48 (26 – 104) Wochen, also nicht ganz ein Jahr.

‍Wie bekomme ich diese Medikamente und was kostet die Behandlung?

Alle genannten Medikamente sind verschreibungspflichtig!

Hält man sich bei der Verordnung dieser Medikamente an deren Zulassung, so ist eine Verschreibung nur möglich, wenn ein Body-Mass-Index (BMI) über 27 kg/m 2 und mindestens eine Komplikation des erhöhten Gewichts, wie z.B. Diabetes, Bluthochdruck oder Herzerkrankungen, besteht.

Eine Verordnung bei Patienten ohne eine dieser erschwerenden Komplikationen kommt erst ab einem BMI von 30 kg/m 2 in Betracht. Während Ozempic© bereits in deutschen Apotheken erhältlich ist, bestehen für Wegovy
erhebliche Lieferengpässe, es ist in der Fläche in Deutschland praktisch nicht erhältlich. Es wird v.a. der größere Markt in den USA beliefert. Dies führt, zu einer Verknappung von Ozempic©, da dieses, in mehrfacher Dosierung, als „Ersatz“ für Wegovy© verwendet werden kann.

Die Kosten für eine Behandlung mit Wegovy werden, laut Hersteller Novo Nordisk, „gut“ 300€ pro Monat betragen. Jährlich dementsprechend ca. 3600 – 4000€.
Es handelt sich um eine rein privat zu bezahlende Behandlung.

Magenbotox Überdosierungen – Vergiftungen Botulismus

Magenbotox Überdosierungen - Vergiftungen Botulismus

Möglicherweise haben Sie der Presse entnommen, dass es zu Fällen von Botulismus, also einer Vergiftung mit Botulinumtoxin, nach Magenbotox Behandlungen in der Türkei gekommen ist. Zu Ihrer Information senden wir Ihnen hier ein kurzes Update:

In der letzten Zeit sind in Deutschland 12, in Österreich und der Schweiz je 1 und in der Türkei 57 Fälle von Patienten aufgetreten, die nach Magenbotox Behandlungen in Istanbul über viele Symptome von Botulismus berichten. Hierzu gehören muskuläre Seh- und Sprachstörungen, Schluckstörungen und generalisierte Muskelschwäche. Im schlimmsten Fall könnten sogar Lähmungen der Atemmuskulatur auftreten, zu denen es aber anscheinend glücklicherweise nicht gekommen ist.

Als prominenten Anwender der Methode in Deutschland haben mich Betroffene direkt kontaktiert und um Rat gebeten. Von diesen Betroffenen kenne ich die Behandlungsparameter, die in Istanbul verwendet wurden und kann eine Einschätzung der Problematik beitragen.

Es gibt vier große, in Deutschland und dem Rest der Welt zugelassene Hersteller von Botulinumtoxin zur medizinischen Anwendung, ein Fünfter bringt gerade ein weiteres Produkt auf den Markt. Problematisch ist hier, dass die Wirksamkeit des Produktes von den Herstellern selbst bestimmt und nach Einheiten eingeteilt wird. Hierbei entspricht die Potenz einer Einheit des Wirkstoffes von Hersteller A nicht der einer Einheit des Herstellers B.

Bei der Behandlung meiner Patienten verwende ich 300 respektive 400 Einheiten des Botulinumtoxins der Firma Allergan/Abbvie. Diese Dosierungen werden seit ca. 2005 in diversen Studien zum Thema eingesetzt, von denen es in der Zwischenzeit an die 40 gibt. In keiner dieser Studien sind ähnliche Nebenwirkungen aufgetreten. Insgesamt wurden bis auf eine milde Übelkeit für maximal 3-5 Tage nach der Behandlung überhaupt keine Nebenwirkungen beschrieben. Studien können sehr gut zeigen, dass durch eine Erhöhung der Wirkstoffmenge kein zusätzlicher Effekt entsteht. Insofern halte ich mich streng an die in den Magenbotox Studien verwendeten Dosierungen und habe bei meinen Patienten dementsprechend auch keine Nebenwirkungen beobachtet.

In der Türkei wurde bei den Fällen, von denen ich es aus erster Hand weiß, das Botulinumtoxin eines anderen Herstellers verwendet. Zwischen dessen Einheiten und den Allergan Einheiten besteht ein Umrechnungsfaktor von ca. 1:2. Zusätzlich wurden von diesem Wirkstoff 1500 Einheiten verwendet, woraufhin die Vergiftungserscheinungen aufgetreten sind.

Es handelt sich bei den beschriebenen Fällen also um eine erhebliche Überdosierung des Wirkstoffs, was die Nebenwirkungen erklärt. Entweder wurde die Dosierung aus Unwissenheit oder nach dem Motto „viel hilft viel“ gewählt. Dieses Prinzip trifft bei Botox Behandlungen generell nicht zu und schon Paracelsus wusste im 16. Jahrhundert:

„Die Dosis macht das Gift.“

In der richtigen Dosierung bleibt die Methode in der Anwendung sicher, so wird zum Beispiel in der Urologie regelhaft endoskopisch die Blase mit 300 Einheiten Botulinum Toxin behandelt. Hier besteht eine Zulassung für das Verfahren seit 2013. Wenn Sie Fragen haben oder eine Beratung wünschen, dann stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

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